In Folge der Corona-Pandemie sind deutlich mehr Beschäftigte der Berliner Finanzverwaltung in Telearbeit oder im Home-Office. Was bisher eine gute Möglichkeit war, pandemiegerecht und flexibel zu arbeiten, kann sich jetzt für den Einzelnen zur Kostenfalle entwickeln. Die DSTG Berlin fordert die Politik nun auf, sich an den gestiegenen Energiekosten der Beschäftigten zu beteiligen. „Die Last der Kosten darf nicht allein auf die Schultern der Kolleginnen und Kollegen übertragen werden“, kommentiert der DSTG-Landesvorsitzende Oliver Thiess die aktuelle Situation.

Teilweise bis zu 50 Prozent der Beschäftigten der Berliner Finanzverwaltung arbeiten tageweise von Zuhause aus. Die Bundesregierung erwartet zudem für Herbst und Winter steigende Corona-Infektionszahlen. Die geplante SARS-CoV-2-Arbeitsschutzverordnung des Bundesministeriums für Arbeit und Soziales sieht erneut Home-Office als eine der Maßnahmen des betrieblichen Hygiene-Managements vor. In Folge der möglichen Landesregelung sind verstärkte Home-Office-Nutzungen nicht auszuschließen. Die DSTG Berlin befürwortet grundsätzlich flexible und moderne Arbeitsmodelle, wenn sie freiwillig sind. Einer Home-Office-Pflicht erteilte bereits der DSTG-Bundesvorsitzende auf dem Steuer-Gewerkschaftstag der DSTG Berlin am 6. September 2022 eine klare Absage.
Die aktuelle Energiekrise führt nun bereits seit einiger Zeit zu explodierenden Preisen für Gas. „Die Kolleginnen und Kollegen, die im Home-Office tätig sind, müssen Heizen und verbrauchen eigene Ressourcen wie Wasser und Strom für den Arbeitgeber“, so Thiess. Die steuerliche Erleichterung in Form der Home-Office-Pauschale in Höhe von 5 Euro pro Tag stellt da nach Meinung der DSTG Berlin keine ausreichende Entlastung dar. Zudem kommt diese Steuerminderung erst bei der Veranlagung 2022 im Jahr 2023 und wegen der Erhöhung des Werbungskostenpauschbetrages teilweise gar nicht zum Tragen. Viele Beschäftigte müssen jedoch bereits jetzt hohe Abschläge an die Energieversorger leisten. Weder die kommende Tarifanpassung und Besoldungserhöhung oder das Energiegeld mildern die Kostenexplosion bei Energiekosten und den anderen gestiegenen Lebenshaltungskosten ausreichend ab. Der Chef der DSTG Berlin fordert daher: „Das Land Berlin muss handeln, denn durch die Entsendung von Beschäftigten ins Home-Office spart sich der Dienstherr selbst die Nebenkosten für den Unterhalt der Räume.“
Zudem verweist die DSTG Berlin in diesem Zusammenhang auf die jüngst von der Bundesregierung beschlossene Möglichkeit, dass Arbeitgeber zur Abfederung der Folgen der hohen Inflation bis zu 3.000 € steuerfrei an ihre Beschäftigten auszahlen können.

Symbolbild Geld.  Foto: Friedhelm Windmüller