Um die DSTG-Personalratsmitglieder besser zu informieren und vernetzen, initiierte die DSTG Berlin am 24. April 2024 eine Personalrätekonferenz. Geladen waren dabei nur DSTG-Mitglieder, die auch ein ordentliches Mitglied in einem örtlichen oder überörtlichen Personalvertretungsgremium sind, sowie die Jugend-und Frauenvertretungen und die Vertrauenspersonen. Im Hofsaal der Finanzämter für Körperschaften II/IV trafen sich rund 50 Gremienvertreterinnen und Gremienvertreter zum Informationsaustausch.

Der Landesvorsitzende des dbb berlin, Frank Becker, ging in seinem Vortrag zur aktuellen Situation des Öffentliches Dienstes im Land Berlin insbesondere auf die wieder entbrannte Diskussion zur Anhebung des Pensionseintritts und die längst überfällige Besoldungsanpassung ein. Gegenüber der Presse hatte Becker das Vorhaben der Landesregierung scharf kritisiert: „Erst müssen die Besoldungsdefizite, unter denen die Berliner Landesbeamtinnen und -beamte seit vielen Jahren leiden, abgebaut werden, bevor eine Verlängerung der Lebensarbeitszeit auch nur andiskutiert werden kann“. Er ging zudem auch auf die vielfältigen und umfangreichen Verfehlungen der Landespolitik der vergangenen Jahre ein. So gab es unter Anderem seit 2003 sechs Jahre keine Besoldungserhöhung, das Urlaubsgeld wurde gestrichen und das Weihnachtsgeld auf einen Rumpfbetrag gekürzt.

Becker berichtete außerdem, dass die Regierung an der Umsetzung eines Angebots für JobRad arbeite, aber dies aktuell keine Priorität habe. Das Für und Wider sei noch in der Diskussion. Auch an der Anpassung der beihilfefähigen Höchstsätze für Physio-, Ergotherapie sowie Logopädie arbeite das Land Berlin nun endlich und erstelle gerade den Entwurf einer aktualisierten Verordnung. Das Land Berlin hinkt hier bei der Erstattungshöhe dem Bund deutlich hinterher, obwohl die Therapeut/-innen die Bundessätze abrechnen.

Im Fokus der Konferenz standen zudem die Vorbereitung der Personalratswahlen und das Projekt „Scannen weiße Post“. Die GPR-Vorsitzende Martina Riedel trug den aktuellen Stand vor. Das Projekt nahm im Juni 2021 seinen Anfang. Am 4. April 2022 startete die Pilotierung im Finanzamt Prenzlauer Berg, weitere Ämter folgten. Sie berichtete, dass die Befragung der Mitarbeitenden und der Zwischenbericht ergab, dass Probleme beständen, aber die Vorteile diese noch überwiegen würden. Im Oktober 2023 wurde dann eine Zentrale Scannerstelle eingerichtet. Als Probleme identifizierten Riedel sowie die anwesenden Teilnehmenden, dass die Kapazitäten für den Transport in die zentrale Scannerstelle derzeit noch nicht ausreichten. Erst mit Umzug des TFA in das neue Dienstgebäude sollen sich diese lösen lassen. U.a. müsse aktuell eine E-Mail zum Scannen im Vorfeld ausgedruckt werden. Dieses Problem soll aber mit der nächsten Unifa-Version gelöst werden. Ärgerlich sei auch, dass die Beschäftigten scanbare Post nicht von Irrläufern oder rücklaufenden Bescheiden unterscheiden können. Zudem sei das Verfahren derzeit noch nicht revisionssicher. Kritisiert wurde auch die Unübersichtlichkeit der Eingänge. Große Dokumente würden gestückelt und auf mehrere ePost-Eingänge aufgeteilt. Täglich kämen 60 bis 100 Eingänge, die es zu sortieren und zuzuordnen gilt, weil eine Sortierung der Eingänge auch noch nicht möglich sei. Das erschwere auch die Priorisierung. Die Teilnehmenden wünschen sich zudem eine Suchfunktion.

Die Teilnehmenden erhielten außerdem einen spannenden Fachvortrag der BBBank zum Thema „Versorgung im öffentlichen Dienst“. Die Personalrätekonferenz bot eine ausgezeichnete Möglichkeit, um die Personalratsmitglieder miteinander zu vernetzen und von den Erfahrungen untereinander zu profitieren.